Im Juli 2017 konnten wir einen erfolgreichen Start in Zusammenarbeit mit dem Gymnasium der Benediktiner in Meschede vermelden. Schüler der Klassen 9 und 10 hatten sich unter der Leitung ihres Physiklehrers und einiger Schüler der Oberstufe Monate lang auf diesen Start vorbereitet. In einer AG wurde mit einem Arduino eine Sonde erstellt, die die Wetterdaten und die Höhe aufzeichnen sollte. Parallel wurde eine weitere Kapsel installiert, die eine Kamera beinhaltete und den Flug aufzeichnen sollte.

Der Start erfolgte bei strahlendem Sonnenschein auf dem Sportplatz des Gymnasiums. Wir mussten allerdings 3 Anläufe nehmen, bis wir endlich starten konnten. Aufgrund der  mittlerweile strengeren Startauflagen ließ zweimal das Wetter keinen Aufstieg zu. Die Genehmigungsbedingungen sagten aus, dass wir nur starten dürfen, wenn die Bewölkung weniger als 4/8 beträgt, bei einer horizontalen Sicht von mehr als 5 Km.

Während der Flugphase wurden die Messwerte per Funk in ARPS-Netz eingespielt und konnten so von den Schülern live verfolgt werden.

Mit den folgenden Fotos möchten wir den Startverlauf und die Bergung chronologisch darstellen.

Die Startvorbereitungen haben gegen 9:30 Uhr am Morgen begonnen.  Um den Ballon nicht zu verletzen, wurde zunächst eine Plastikplane ausgelegt. Darauf liegt eine Wolldecke um dem Ballon keinerlei „Spitzen“ zu bieten
  Der Ballon füllt sich langsam und bekommt schon Auftrieb. Schüler halten den Ballon am Boden, um das Befüllen mit Helium zu erleichtern.
  Während eine Teil der Manschaft den Ballon befüllt, wird durch die Schüler das Equipment ein letztes Mal überprüft und in Betrieb genommen.
Hier ein detaillierter Blick in die Kapsel der Schüler.
Hier ein Blick auf das Equipment der Funkamateure. Recht oben  ist der Arduino mit der Packet-Radio Platine zu sehen, der die Aufbereitung des APRS-Signals übernimmt. Neben dem Arduino sieht man den GPS-Empfänger.

Rechts unten ist der 2m Sender zu erkennen, der auf 144,800 MHz die APRS-Signale ausstrahlte.

Links unten der Akku-Pack für die Stromversorgung unserer Kapsel.

Die Messsensoren wurden links oben, außerhalb der Kapsel angebracht. Neben einem DHT22 zur Messung der Luftfeuchtigkeit kam ein Luftdrucksensor vom Typ MC5611 und ein Temperatursensor DS18B20 zum Einsatz.

Während des Füllvorganges wurde einige Male der Auftrieb gemessen, der Vorab für die geplante Netzlast gemessen wurde. Der Auftrieb sollte nicht dem Zufall überlassen werden. Wir wollten dieses Mal eine Höhe von Mehr als 30 Km erreichen.
Nachdem der Ballon befüllt war, musste die Tülle sorgfältig verschlossen werden. Das ist immer wieder ein kritischer Augenblick.
Nach dem Befüllen müssen die einzelnen Kapseln, unser Gespann bestand aus drei Gehäusen, miteinander und mit dem Ballon verbunden werden.
Es ist vollbracht.
Ein schöner Anblick, wenn man all die begeisterten und interessierten Jugendlichen sieht.
  Nur noch wenige Augenblicke bis zum Start.
Hier ein Blick aus der Sicht einer Drohne, die den Startplatz von oben aufgenommen hatte und den Start im Bild festhielt.
  Der Countdown der Schüler, nachdem der Ballon mit den Kapseln langsam in die Höhe gelassen wurde.
   …and we have Liftoff…

Der Ballon zog dann seine Bahn in Richtung Hessisch Lichtenau, so wie vorherberechnet. Highlight war natürlich die Übertragung sämtlicher Messwerte und der Positionen in Internet. So konnten die Schüler, die nicht an der Bergung teilnehmen durften, dennoch den Flugverlauf verfolgen.

Wir konnten einen neuen persönlichen Rekord verzeichnen. Wir haben eine Höhe von 31.400 Metern erreicht. Aufgrund der umfangreichen Nutzlast war diese Höhe nicht zu erwarten. Deshalb haben wir uns besonders gefreut.

Die Funkübertragung der Daten riss allerdings unmittelbar nach dem Platzen des Ballons völlig ab. Grund war ein unterbrochenes Stromversorgungskabel zum Steuerrechner (Arduino), wie wir nach der Bergung feststellen mussten. Der Ballon wurde beim Platzen völlig zerfetzt und hat die Kapseln derart durchgeschüttelt, dass die Stromversorgung unterbrochen wurde.

  Auf dem Weg zum Landeort.
  Die Kapseln konnten wir aufgrund eines GPS-Trackers aber dennoch orten und bergen. Die Bergung in einem Waldstück bei Waldkappel nähe Hessisch Lichtenau gestaltete sich dann aber schwierig. Denn, wir konnten auch hier einen Rekord verzeichnen. Der Ballon landete nämlich in den Kronen einer 35m hohen Buche
  Dank zweier Baumkletter konnten wir unser Equipment aber bergen. Vielen Dank an die Fa. Weiß aus Eschwege.
  Erleichterung und Große Freude über die Bergung des Equipments und der Messwerte.
Ballonprojekt im Juli 2017

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